
Muttermilch – Allheilmittel und Lifestyle-Ernährung?
Seit kurzem haben wir einen frisch gebackenen Vater in der Redaktion. Da seine Frau stillt, haben wir uns neulich über die Ernährung mit Muttermilch unterhalten. Nach etwas Recherche sind wir zum Teil auf abstruse und merkwürdige Angebote und Ernährungstyps gestoßen
Muttermilch – das Superfood aus der körpereigenen Produktion?
Bodybuilder versprechen sich einen schnelleren und verbesserten Muskelaufbau, ältere Männer die Wiedererlangung der Manneskraft. Muttermilch soll auch die Abwehrkräfte stärken und sogar gegen Krebs helfen. Doch was steckt wirklich hinter dem angeblichen Heilmittel?
Der Hype nimmt z.T. skurrile Ausmaße an. In Großbritannien konnte man Muttermilch-Eiscreme verköstigen (das britische Gesundheitsministerium hat die Eiscreme mittlerweile aus dem Verkehr gezogen) oder in den USA gibt es gar Lutscher, die mit Muttermilch gesüßt sind.
Für Babys gibt es in den ersten Lebensmonaten keine bessere Ernährung als die Milch der Mutter. Die Zusammensätzung wurde von Mutter Natur optimal auf Säuglinge abgestimmt. Doch muss das Selbe dann gleich für Erwachsene gelten? EBEN NICHT – im Journal of the Royal Society of Medicine warnen Sarah Steele und weitere Mediziner vor Risiken des Körpersaftes.
Der private Onlinehandel mit Muttermilch – unhygienisch und gesundheitsgefährdend
Neben den fragwürdigen medizinischen Allheileffekten ist das Thema Hygiene auch ein nicht zu verachtender Risikofaktor. Privat angebotene Muttermilch aus dem Internet kann mit den verschiedensten Bakterien kontaminiert sein. Zudem besteht die Gefahr sich mit ansteckenden Krankheiten wie HIV, Hepatitis, Syphilis und Cytomegalie zu infizieren. Während der Schwangerschaft ist zwar eine regelmäßige Blutkontrolle vorgeschrieben, jedoch können sich Mütter auch nach der Geburt mit gefährlichen Krankheiten anstecken.
Unser FAZIT also: lieber Finger weg und überlasst das trinken von Muttermilch für die sie auch gedacht ist.
In diesem Sinne wünschen wir euch noch einen schönen Tag.
Euer Body & Mind-Team
Quelle: Süddeutsche Zeitung
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